Nur 33 Kilometer von München entfernt, dafür meilenweit vom Arbeitsstress: Auf Gut Sonnenhausen können Firmen ihre Mitarbeitenden inmitten historischer Räume, allgegenwärtigen Grüns und zeitgenössischer Kunst kreativ aufblühen und neue Kraft tanken lassen (in Bioqualität!).
Das, womit wir ein Drittel unseres Lebens verbringen, muss nicht immer in Glastürmen auf ergonomischen Stühlen ablaufen. Manchmal braucht es einen Tapeten- und Perspektivwechsel, um Kreativität und Motivation aufzufrischen. Unternehmen tun gut daran, Workshops, Seminare, Trainings oder Meetings regelmäßig outzusourcen. Zoomen wir rein in dieses Idyll: in ein Naturreservat 33 Kilometer südöstlich von München, in eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete der Region, auf 25 Hektar Grünland. Wir erreichen einen pittoresken Gutshof im britischen Stil, den man für ein Feriendomizil der Royal Family halten könnte. Tatsächlich finden hier beinahe täglich Tagungen statt.
Das gelbe Gutshaus, das sich seinen Gästen wie ein Hufeisen öffnet, wurde 1985 von der Familie Schweisfurth erworben. „Die Stallungen hier wurden für Schulungen zu Tierwohl, Nachhaltigkeit, Naturschutz genutzt“, erzählt Georg Schweisfurth, der Sonnenhausen heute als Ort der Begegnung fortführt – im Sinn seines Vaters Karl Ludwig, des Gründers des Biobetriebs „Herrmannsdorfer Landwerkstätten“. Und wo alles für eine reichhaltige Flora und Fauna gestaltet und getan wird, kann Großartiges wachsen.
Schweisfurth hat eine Umgebung geschaffen, in der die Gedanken weit umherschweifen und sich gleichzeitig sammeln können. Diese Chance nutzen internationale Unternehmen von ADAC bis Siemens ebenso wie mittelständische und kleinere Firmen, Agenturen, auch diverse Bioverbände. Sieben Tagungsräume von 30 bis 140 Quadratmetern Größe stehen zur Auswahl – teils mit fast vier Meter hoher Decke und Vollausstattung, von Beamer bis WLAN, um Master- und Metapläne zu schmieden. In der ehemaligen Bäckerei, heute Kapellsaal, können Pläne aufgehen wie einst Brote. Im blaugrauen Erkerzimmer können Ideen am runden Tisch zirkulieren – hier lässt es sich erstaunlich entspannt arbeiten.
Das mag auch an den umherschweifenden Katzen liegen. Tiere anzufassen entstresst nachweislich, und der ziegelrote Kater Findus lässt sich genauso widerstandslos streicheln. Und obwohl nur einer der Tagungsräume „Freiraum“ heißt, bieten sie ihn alle. Das beginnt schon beim Blick aus dem Fenster: Keine Betonmauer, kein Hupen und kein Pressluftgehämmer erstickt die Gedanken im Keim. Der Geist erfreut sich an Apfelbäumen, Grillenzirpen, Lavendelduft, im Winter an einer dicken Schneedecke und Eisblumen; bei Föhn reist er bis zu den Alpen.
Die Farbe Grün erhöht nachweislich Produktivität und Konzentration. „Gestern saßen einige Gruppen im Innenhof“, sagt Georg Schweisfurth. „Heute habe ich ein paar im Obstgarten bei einer Übung beobachtet. Man will ja nicht immer nur Zettel kleben, es geht ja auch darum zu lernen, sich aufeinander einzulassen, sich gegenseitig zu vertrauen und miteinander Ziele zu erreichen.“ Teambuilding kann sich auf Sonnenhausen auch bei einem gemeinsamen Kochkurs im Kochstall abspielen. Wer aushält, wie schräg der Kollege die Tomaten schneidet, kann alles mit ihm erreichen. „Die meisten sind ja Kopffüßler. Es ist gut, zwischendurch mit den Händen zu arbeiten“, scherzt Schweisfurth. Dann kommt er zu dem, was dieses Tagungshotel so einzigartig macht: Kunst. „Dieses Kleinod ist ideal, um den kreativen Geist zu wecken.“ Dafür hat er gesorgt.
„Es ist neurologisch erwiesen, dass Kunst, vor allem abstrakte Kunst, Emotionen auslöst und den Geist anregt“, erzählt Schweisfurth. Eine weiße Wand ist wie ein leeres Blatt Papier – inspirationslos und auf Dauer ermüdend. Deshalb ist das Bio-Tagungshotel gespickt mit zeitgenössischen Kunstwerken, an denen Gedanken bewusst oder unbewusst hängen bleiben, den Denkfluss umleiten; die Schweisfurth immer wieder neu arrangiert, damit auch der Geist in Bewegung bleibt. Provokante, teils blutige, oft irritierende Gemälde, Plastiken, Skulpturen. „Kunst kann auch mal aufregen, sie muss auch nicht immer ‚schön‘ sein, sie soll vor allem inspirieren.“
Eine Kunst ist es auch, zwischen Post-its und Präsentationen regelmäßig Pausen einzulegen. Oder die Arbeit mal ganz niederzulegen und abzuschalten.
Gut Sonnenhausen bietet Platz für berufliche Zusammenkünfte von zwei bis 120 Personen. Zusätzlich eignet sich die 420 Quadratmeter große Reithalle für kleine Messen, Kongresse und Produkt-Launches oder Firmenfeiern. Vor Ort stehen 48 Zimmer zur Verfügung, mit insgesamt knapp hundert Betten. Die Tagungsräume können jeweils halb-, ganz- oder mehrtägig, vormittags oder nachmittags gebucht werden. Dazu je nach Ankunfts- und Aufenthaltszeit Verpflegung in Bioqualität – ja, auch unbegrenzt Kaffee (aus der Privatrösterei Merchant & Friends). Zum Feierabend stehen ein ausgewähltes Dinner, Picknick oder BBQ zur Auswahl. Das Catering in Sonnenhausen ist Best Practice in Sachen nachhaltige Eventgestaltung: Das Fleisch kommt zu einem Großteil direkt von den Herrmannsdorfer Landwerkstätten, die Schweisfurths Zwillingsbruder betreibt, nur 2,5 Kilometer vom Tagungsort entfernt. Das Gemüse ist vorrangig aus dem eigenen Sonnenhausener Biogarten, in fußläufiger Distanz zum Ort der Zubereitung und des Verzehrs. So geht Regionalität und Saisonalität in der Küche wirklich.
In den Genuss des Kulturprogramms mit Livemusik kommt man gratis dazu. Und apropos Geschenk: Auch Incentives für die Mitarbeitenden bietet und vermittelt Sonnenhausen: Entspannungskurse wie Waldbaden und Stressmanagement; sportliche Aktivitäten von Eisstock- und Bogenschießen bis Kajakfahren am Chiemsee; Führungen durch das Biotop. Das ist Wertschätzung, die hängen bleibt – und dabei gelebte Nachhaltigkeit vermittelt.
